An einigen Nummern kommt man einfach nicht vorbei…

In Baden-Württemberg will man Schülern im Unterricht in Zukunft ja erzählen, daß noch andere mögliche Orientierungen neben der Heterosexualität gibt, und daß diese auch eine völlig normale Sache sind. So weit, so unspektakulär. Normalerweise würde ich erwarten, daß das kein großer Aufreger ist.

Nun habe ich beim Spiegel eine Überschrift gesehen: Kirchen lehnen "sexuelle Vielfalt" im Unterricht ab. Gut möglich, daß da Captain Obvious gefragt worden ist, ob er nicht noch eine Überschrift für den Internetarm des Nachrichtenmagazins hat.

Oder um es mit Louis de Funès zu halten: - Nein. - Doch! - Oh! …eigentlich immer noch kein Grund, sich zu der Debatte zu äußern.

Was mich nicht an der Geschichte vorbei kommen läßt ist dagegen ein Satz im Untertitel des Artikels: „Die Kirchen lehnen die geplante Leitlinie ab. Begründung: Schüler würden indoktriniert.” Das muß man sich auf der Zunge zergehen lassen: Die Kirchen lehnen eine Leitlinie, die ihnen nicht paßt mit der Begrüngung ab, daß Kinder indoktriniert würden.

Ich nehme ja an, daß man sich da einfach nur auf die Füsse getreten fühlt, da die Indoktrination von Kindern doch eine der wenigen Kernkompetenzen der Kirche ist…